Irgendwann als der Mensch Zweige und Äste verbrannte, erlebte er, dass dadurch Wohlgerüche entwichen und mit der Zeit lernte er durch Destillieren die ätherische Öle von den Pflanzen zu trennen und "einzufangen". Dieses Verfahren wussten schon die Menschen vor 5000 Jahren anzuwenden. Man hat bei Ausgrabungen Bottiche zum Destillieren gefunden.

Die Ägypter waren seinerzeit im Einsatz der Essenzen sehr fortgeschritten . So nahm z.B. der Weihrauch eine besondere Stellung ein. Zum einen sahen sie beim Verbrennen des Harzes und dem entstehenden Rauch eine Verbindung mit den "höheren Ebenen" oder ebenso eine Reinigung der Luft, da bei religiösen Handlungen viele Menschen anwesend waren. So wird auch heute noch u.a. zum Reinigen der Luft Weihrauch in Kirchen und Tempeln verbrannt. Im Mittelalter sah man in dieser Handlung auch ein Vertreiben unreiner Gedanken.

Natürlich war damals der Einsatz der Öle für Heilzwecke sehr verbreitet, vor allem im Orient. Doch auch für alltägliche Zwecke, wie z.B. Mahlzeiten, nützte man die anregende Wirkung von Kräutern in Form einer Duftschale, die reihum an die Nase geführt wurde.

Durch die Kreuzritter gelangten dann mehr und mehr verschiedene wohlriechende und wohltuende Essenzen in unsere Breiten. Es entstand ein regelrechter Handel mit hochwertiger Ware. Doch um die Jahrhundertwende setzte sich nach und nach die neuentdeckte künstliche Herstellung von Wirkstoffen durch. Die ätherischen Öle erlebten erst kürzlich in den Siebzigern wieder eine Renaissance.

Unser Riechorgan und dessen Funktion

Gerade hierin liegt wohl das Geheimnis der fördernden Wirkung der unsichtbaren Moleküle der Essenzen. Sie werden nämlich wie ein Puzzle von den Rezeptoren aufgenommen und direkt an das Limbische-System im Gehirn weitergeleitet. Doch was geschieht zunächst, wenn wir Wohlgerüche durch die Nase einatmen?

In der Nasenhöhle (Augenhöhe) sitzt je ein Stück Riechschleimhaut. Die Felder der Schleimhäute haben nun je ca. 10 Millionen Riech-Sinnes-Nervenzellen mit je 6-8 Flimmerhärchen und an deren Oberfläche sind wiederum die oben genannten Rezeptoren. Jene leiten nun die Informationen über den Riechkolben weiter an das Stammhirn, wo folgendes beeinflusst werden kann: Motivation und Stimmung, wie auch Erinnerung oder Kreativität. Aber auch Sympathie und Abneigung kann dadurch beeinflusst werden (ich kann z.B. jemanden nicht "riechen" etc). Das vegetative Nervensystem, wie Herztätigkeit, Atmung und Verdauung kann auch stimuliert werden.

Die gebräuchlichste Art zur Gewinnung der ätherischen Öle ist dei Wasserdampfdestillation. Die drei Hauptschritte der Destillation sind Verdampfung, Kühlung und Separierung.

  • Pflanzenmaterial wird sorgfältig in einen sogenannten Alambique (Bottich) geschichtet. Bei der einen Methode wird das Pflanzenmaterial direkt ins Wasser gegeben und der Kessel zum Kochen gebracht.


Bei der zweiten, weitaus gebräuchlicheren Methode wird das Pflanzenmaterial im Alambique auf einen Rost geschichtet und Dampf zugeführt. Der aufsteigende Dampf löst die Öltröpfchen aus der Pflanze und trägt sie mit sich.

  • In einem gekühlten Rohr kondensiert der Dampf mit dem ätherischen Öl. Das Kondensat sammelt sich in einem Behälter, dem Florentiner Topf. Das meist leichtere und dadurch obenauf schwimmende Öl kann nun vom Wasser getrennt werden.


Weitere Möglichkeiten der Gewinnung von ätherischen Ölen sind die Kaltpressung und Alkoholextraktion.
Wenn die Essenzen richtig angewendet werden, verursachen sie keine Nebenwirkungen. Im Gegensatz zur Chemotherapie mobilisieren sie die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die Aromatherapie folgt den Prinzipien der Naturheilkunde, sie will die Lebenskraft und Selbstheilungskräfte des Menschen wecken und stärken.

Die ätherischen Öle besitzen einzigartige Eigenschaften, aus denen sich ihre Wirkungsweise und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten ergeben


Durch ihre unmittelbare Wirkung auf unser Gehirn und von dort aus auf Steuermechanismen regulieren sie psychische und physische Vorgänge. Aus diesem Grund wird das Aufnehmen der Düfte über Duftlampe, Aerosolgerät und Inhalation viel praktiziert. Besonders in der Psycho-Aromatherapie nützt man diese Anwendungsart zur Behandlung von Depressionen, Schlafstörungen, Stresssymptomen und Angst.

Die Essenzen können die Haut durchdringen und über Bindegewebe und Lymphe in den Blutkreislauf eintreten. Von dort aus erreichen sie die ihnen zugeordneten Organe. Über Nieren und Lunge werden sie wieder ausgeschieden. Durch ihren Kontakt mit der Haut, unserem größten Organ, unterstützen die ätherischen Öle diese in ihrer vielfältigen Funktion. Sie werden in Form von Massagen, Bädern und Kompressen verdünnt auf die Haut gebracht und wirken so nicht nur auf die Haut, sondern auch auf Körper und Psyche.

Die Essenzen können auch innerlich eingenommen werden. Besonders in Frankreich und in Italien haben Aromatherapeuten auf diesem Gebiet in den letzten Jahrzehnten gute Erfahrungen gemacht. Diese Möglichkeit einer Behandlung gehört in die Hände eines erfahrenen Therapeuten. Nehmen Sie die Essenzen als Laie niemals ohne therapeutische Begleitung innerlich ein. Unsachgemäße Anwendung kann zu Gesundheitsschäden führen. Deshalb auch unbedingt kindersicher aufbewahren!!

Die Aromatherapie verträgt sich besonders gut mit der Bach-Blüten-Therapie, nicht immer mit der Homöopathie. Einige Essenzen können die Wirkung der homöopathischen Arzneimittel aufheben. Während einer homöopathischen Behandlung sollten Sie die Essenzen aus Kampfer, Minze und Kamille völlig meiden.

Gezielte Anwendungsmöglichkeiten

Sie können die Essenzen vielseitig einsetzen, wie z.B. in der Duftlampe, zum Inhalieren, in Bädern, als Massage, Kosmetik, Hausapotheke, auf Reisen, im häuslichen Gebrauch (Putzen etc.), usw.

Vor der Anwendung ätherischer Öle sind zwei Verträglichkeitstests zu empfehlen:

  • Die Schnupperprobe
  • Für die sichere Hautanwendung (Bad, Massage, Kompresse etc.) mischen Sie einen Tropfen Öl mit ca. 1 Teelöffel fettem Öl und verreiben dies in der Armbeuge. Wenn nach 15. Minuten keine Reaktion stattfindet, können Sie es verwenden.

 

Nun noch einige nützliche Rezepte:

In der Duftlampe In der Duftlampe In der Duftlampe

2 Tropfen Neroli

Tropfen Geranie

6 Tropfen Bergamotte

1 Tropfen Eisenkraut

5 Tropfen Limette

4 Tropfen Myrte

4 Tropfen Lemongrass

2 Tropfen Zimt

7 Tropfen Orange

wirkt aufmunternd
konzentrationsfördernd
im Kinderzimmer
 
Inhalationen Inhalationen Trockeninhalation

1 Tropfen Eukalyptus

1 Tropfen Latschenkiefer

1 Tropfen Zitrone

3 Tropfen Niaouli

4 Tropfen Salbei

1 Tropfen Thymian

Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl auf ein Taschentuch geben
auf drei Liter Wasser bei Schnupfen
diese Mischung für 3 Behandlungen auf je drei Liter Wasser verwenden bei Grippe
Gleiche Öle verwenden wie bei der Wasseranwendung. Ideal für unterwegs.
 
Bäder Bäder Bäder

10 Tropfen Sandelholz

5 Tropfen Orange

3 Esslöffel Honig

10 Tropfen Niaouli

2 Tropfen Neroli

3 Esslöffel Honig

1 Esslöffel Obers

5 Tropfen Wacholder

3 Tropfen Orange

3 Tropfen Zitrone

3 Tropfen Zypresse

3 Esslöffel Honig

Abendbad
Kinderbad
bei Cellulitis